Bild: The Second Sight
Endlich wieder Musik aus dem Ländle… und dann auch noch von einer Band die vor Jahren sehr erfolgreich durch die Nation tourte! Lange ließen die Jungs von The Second Sight nichts von sich hören. Nun haben sie sich an ein neues Werk getraut. DarkBW wollte ergründen, ob die Herren nach all den Jahren musikalisch etwas verlernt haben. Die neue CD In The Grey wurde daher gründlich ins Visier genommen!
Albumcover In The Grey / Foto: The Second Sight
Nach vielen Jahren der Abstinenz dürfen die Fans nun endlich den neuesten Silberling in den Händen halten. In The Grey* heißt die CD, welche am 22.11.2019 veröffentlicht wurde. Die CD knüpft genremäßig an die Altbekannten an und enthält Elemente des Electronic, Synthpop und Indie. Die CD liefert dem Hörer zehn brandneue Songs, als auch ein exklusives Bonus Material. Insgesamt erwarten den Liebhaber elektronischer Beats knapp 55 Minuten Klangpotential.
Das Booklet ist schlicht dunkelgrau, aber im Minimalismus liegt auch die Schönheit. Im Inneren befinden sich zwei Fotos von Sänger Alexander Vlassakakis und Dierk Budde. Leider enthält das Booklet für Textliebhaber keine abgedruckten Liedtexte. Zur Verteidigung muss man jedoch anmerken, dass die Stimme von Alex so klar und deutlich ist, dass die meisten Passagen gut verständlich sind.
Es ist wie nach Hause kommen: „There was a time – when you had a home (…) There was a place – that felt like home …“ Mit diesen Worten des ersten Lieds A Place Called Home eröffnet Alex die neue Scheibe, die bereits nach diesen ersten Zeilen erahnen lässt, dass es sich hierbei um etwas ganz Besonderes handeln wird. Nach den eindringlichen Zeilen setzt der rhythmische Beat ein, welcher den Hörer sofort mitschwingen lässt. Im Refrain entfaltet Alex sein Stimmpotential und zeigt, dass er über die Jahre nichts an Qualität verloren hat. Die Stimmvarianz ist großartig: samtig weich, die Stimmfarbe klar und deutlich, hohe Töne werden sauber getroffen. Der Opener wahrlich gelungen!
Ebenfalls sehr ‚beatlastig- poppig‘ ist der zweite Song der Scheibe Born On The Wrong Side, der sich inhaltlich damit befasst, auf welcher Seite des Lebens man geboren ist: „ Why you and not me – Who decides if I’m free…“ Anfänglich träumerisch, setzt auch hier der hämmernd- treibende Beat schnell ein, der sich sehr deutlich in den Bässen zeigt und sich zu einer wahren Rhythmusmaschinerie entwickelt. Ein absoluter Ohrwurm, der die Tanzbeine zappeln lässt.
Wenn Geschichte Musik macht: Interessant gestaltet ist History nicht nur durch den dringlichen Rhythmus, welcher an ein marschierendes Element erinnert. Alleine durch diese klangliche Verarbeitung ruft es dem Hörer unwillkürlich Metaphern ins Gedächtnis: „History repeats again“. Auch dieser Song wird Geschichte machen!
Delicate Balance heißt der Song, der die düstere Seite dieser Veröffentlichung zeigt. Klare Rhythmen treffen sanfte Melancholie: Alex Stimmvarianz hierbei schwermütig, expressiv und weich. Ebenfalls stimmlich sehr interessant gestaltet sind die Songs Make It On Your Own und Who Are They. Das ausdrucksstarke Moments Like This kann auf sich selbst angewendet werden: „In moments like this, time’s standing still“- Beim Hören scheint die Welt einen kurzen Moment still zu stehen. Weniger hämmernd, mehr melodiös und träumerisch, lassen die Songs und deren Lyrik Zeit zum Nachdenken.
Besser verpacken kann man die Gegenwart nicht: In Stream Your Life besingt das Duo die Problematik unserer heutigen Zeit: Snapchat/ WhatsApp/ Instagram, Uploads/ Downloads, Smileys/ Emojis, – der Run nach Followern und Likes… Dennoch setzte ich bewusst hinter diesen Song einen Smiley 🙂 Daumen hoch!
Das Bonus Material enthält zwei eindringliche Live Versionen, des altbekannten Tomorrow, als auch des neuen A Place Called Home. Man kann hierbei das Feeling der beiden auf der Bühne direkt nachempfinden und es zeigt welche Präsenz live zu Begeistern ist. Neben diesen beiden Liveversionen gibt es einen Acousticmix von Make It On Your Own. Das Zusatzmaterial darf man wahrlich einen Bonus nennen. Live Versionen kommen nicht immer so gut an, wie bei diesen beiden basslastigen Songs. Man bekommt direkt (wieder) Lust auf ein Konzert des Duos!
Alex und Dierk haben im Laufe der Jahre in keinster Weise an Qualität verloren. Die CD ist von Anfang bis Ende absolut hörbar. Der rhythmustreibende Einfluss von Dierk kommt ebenso gut zum Tragen, wie das melodiöse Elemente von Alex. In 55 Minuten erwartet den Synthpop Hörer Melodie und Melancholie, Beat und Bass, Rhythmus und Klangexperiment – verpackt in einem lyrisch ansprechendem Grundpaket.
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Diese Rezension gibt die subjektive Meinung der Autorin Anny wieder und muss nicht mit der anderer übereinstimmen. Wir veröffentlichen nur eine von vielen persönlichen Meinungen im Internet.
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Toll geschrieben. :D muss auch mal reinhören. :)