Das ABBY, ein „Urgestein“ der Gothic Szene in Meßkirch, feiert an Ostern als einer der ältesten Szene-Clubs in Deutschland seinen 30. Geburtstag. An zwei Tagen wird es verschiedenste musikalische Stilrichtungen geben.
DarkBW nimmt dies zum Anlass, sich mit DJ Andi über seine Erfahrungen und die Entwicklungen auszutauschen.
Seit 1989 pilgern regelmäßig hunderte Anhänger der Gothic-Industrial-Szene ins SUNRAY – so heißt der Club heute, in der Szene aber bekannt unter dem Namen ABBY. Die Partys dort sind überregional bekannt und beliebt.
DJ Andi kam 1992 als DJ an Board des ABBY Teams und blieb der „ABBY Gothic Gemeinde“ seither treu. Der heute 48-jährige legt noch immer Monat für Monat in Meßkirch auf.
Das DarkBW Team nahm Andis persönliche Beziehung zum Club und der Szene einmal genauer unter die Lupe!
„Das Abby ist seit 1989 meine zweite Heimat, da bin ich zuhause. Inzwischen gehöre ich als einer der Dienstältesten Mitarbeiter des Clubs quasi zum Inventar und es gibt keine Location, in der ich so gerne auflege wie in Messkirch. Das Abby ist ein wichtiger Teil meines Lebens und in mir brennt immer noch die gleiche Leidenschaft wie vor 27 Jahren, wenn es ums Auflegen und ums Organisieren der Partys geht. Für die Zukunft wünsche ich mir einfach, dass es im Abby noch viele Jahre so weiter geht wie bisher und dass wir auch unsere 33, 35 und vielleicht 40-Jahres-Party feiern können“
„Unser tolles Publikum motiviert uns. Die Leute sind musikalisch aufgeschlossen und offen für Neues. Der anhaltende Erfolg unserer Partys zeigt, dass wir in den letzten 27 Jahren wohl nicht alles falsch gemacht haben. Dass wir nach so langer Zeit immer noch regelmäßig einen vollen Laden haben, motiviert natürlich auch uns DJs zum weitermachen. Wir haben immer noch großen Spaß daran. Dazu kommt bei mir die immer noch unverändert vorhandene Leidenschaft für die Musik und die schwarze Szene. Ich kann mich auch heute noch für neue Bands und neue Trends und Stilrichtungen begeistern. Ich bin immer noch „heiß“ auf neue Musik.“
„Das Besondere ist für mich die musikalische Vielfalt, die unsere Szene bietet. Gitarre, Elektro, Mittelalter, Industrial, Darkfolk. NDH, EBM – ich habe in allen musikalischen Bereichen meine Favoriten und lege am liebsten immer noch (schwarz-)bunt gemischt auf. Wer mit offenen Ohren durch die Szene geht, kann ständig so viel Neues entdecken. Reine Sparten-Parties liegen mir persönlich dagegen nicht so. Ich mag gerade die Abwechslung und die unterschiedlichen Facetten.
Musikalische Tabus? Schwierig. Mit Metal hab ich meine Probleme, egal ob Death-, Black- oder Symphonic-Metal. Aber es sind eigentlich eher einzelne Songs, die bei mir nicht in den Player kommen, weil ich sie musikalisch langweilig oder textlich völlig platt und daneben finde, was besonders bei deutschen Texten häufiger vorkommt. Es kann aber dann durchaus sein, dass ich den einen Titel einer Band niemals auflegen würde, aber einen anderen von derselben Band jederzeit. Auch von den Stilrichtungen her schließe ich nichts völlig aus. Wir spielen zwar keinen Metal und auch keinen Techno, aber es kann durchaus sein, dass es mal der eine oder andere Song aus den Grenzbereichen zu diesen Sparten auf unsere Playlist schafft. Immer mal wieder ein wenig über den Tellerrand zu schauen war noch nie falsch.“
„Die Szene hat sich natürlich deutlich gewandelt. Ich würde sagen, sie ist teilweise vielseitiger geworden, sowohl was die Musik als auch den Kleidungsstil angeht, aber auch oberflächlicher. Musikalisch können wir uns vieles, was wir in den 90ern als Tanzflächenfüller auf dem Mainfloor aufgelegt haben, heutzutage nicht mehr erlauben. Dafür wären wir für diverse Hits von heute vor 25 Jahren als Techno-DJs beschimpft und aus der Stadt gejagt worden. Insgesamt ist – zumindest auf dem Mainfloor – alles deutlich elektronischer geworden. Aber das ist der Lauf der Zeit. Die Szene wandelt sich und passt sich an. Nur so kann sie fortbestehen und weiterleben.
Das Publikum ist im Durchschnitt älter geworden, weil einfach viele alte Szenegänger der Szene immer noch treu bleiben. Wer einmal richtig dabei war, kommt nicht mehr wirklich davon los. „Einmal Wave, immer Wave“ – wie DJ Dave mal zu mir sagte.
Durch die zunehmende Digitalisierung haben sich auch die Hörgewohnheiten der Szenegänger gewandelt. Während man früher ein ganzes Album einer Band kaufen musste, kann man sich heute seine Lieblingssongs rauspicken und downloaden. Dadurch verpasst man dann aber auch die Gelegenheit, ein Album als Gesamtwerk zu würdigen und vielleicht auch den einen oder anderen Song abseits der großen Hits kennen zu lernen. Das führt dann leider dazu, dass viele Leute nur noch die Hits kennen oder ihre ganz persönlichen Favoriten. Dazu kommt noch, dass es in den Clubs seit Jahren immer mehr unterschiedliche Floors für einzelne Stilrichtungen gibt. Läden mit nur einem Floor haben kaum noch eine Chance. In meiner Anfangszeit war es ganz normal, dass der Club einen Floor hatte, auf dem Rundenweise die einzelnen Stilrichtungen gespielt wurden. Heutzutage will am liebsten jeder seinen eigenen Floor.“
„Mein persönlicher Musikgeschmack ist sehr weit gefächert. Ich bin leidenschaftlicher Musik-Hörer und Sammler und auch nicht auf einzelne Sparten eingefahren. Und so lege ich auch auf. In fast allen musikalischen Richtungen habe ich meine Vorlieben und Abneigungen. Ich mag die Abwechslung und ich bin immer noch „heiß“ darauf, gute neue Musik zu entdecken und auch dem Publikum nahe zu bringen. Von daher habe ich beim Auflegen eigentlich immer die eine oder andere musikalische Überraschung im CD-Koffer. Als lebende Jukebox nur Wunschlisten abzuarbeiten, war noch nie mein Ding, was aber nicht bedeutet, dass ich Musikwünschen gegenüber nicht offen wäre. Mit einem interessanten und etwas ausgefalleneren Wunsch hat man bei mir aber bessere Chancen als mit einem langweiligen Standard-Wunsch.“
„Ein klares Nein. Die Leute kaufen heutzutage keine CDs mehr und Sampler schon gar nicht. „Warum soll ich mir einen Sampler kaufen, wenn mich nur ein oder zwei Lieder davon interessieren?“ sagte mir mal ein Gast. Schon von der letzten Abby Compilation haben wir leider zu wenig Exemplare verkauft, um da überhaupt noch kostendeckend rauszukommen. Ich habe mit den Abby Compilations 4.1 und 4.2 meine eigenen Vorstellungen realisiert und da auch nicht gerade wenig Geld reingesteckt, um das zu verwirklichen, was ich haben wollte. Die Kritiken waren auch durchweg gut, aber draufgelegt habe ich trotzdem. Und deshalb ist jetzt Schluss mit Abby-Samplern.“
Anmerkung des DarkBW Teams: Das finden wir sehr schade!
„Ein DJ-Set im Slimelight in London würde mich mal reizen und vielleicht mal beim Amphi auf der Aftershow-Party… “
„Danke! Und wir lassen es an Ostern zwei Tage lang so richtig krachen und feiern eine rauschende Party!“
ACHTUNG !!! Am Samstag vertauschte Floors ! Oldschool auf dem Mainfloor und aktuelle Hits im kleinen Club !
MAINFLOOR – OLDSCHOOL
(Gothic / Deathrock / Batcave / Coldwave / Minimal / 80ies / Classix):
DJ Thomas Thyssen
(Pagan Love Songs, When We Were Young @ WGT 2005-2015)
DJ Jürgen Jakob (Cold Beat Berlin, Ex-Strobelight Records)
DJ Carsten Girke (Trümmerbruch)
DJ Joni (Abby)
DJ Andi (Abby)
KLEINER CLUB – AKTUELLE HITS
(Dark Wave / Dark Electro / EBM / Industrial / NDH / Mittelalter):
DJ Andi & DJ Dieter (Abby)
DJ DIVA (Gothic Erotic Party & WGT)
DJ guenter (Sonar Promotion)
Pagan-/Dreamstalker DJ Michi (Nacht & Nebel/Ulm, Katzenclub/München, Dark Moon Rising/München)
3rd FLOOR – INDUSTRIAL
(Industrial / Power Electronics / Noise / IDM / Avantgarde):
DJ Stöfi (Atrox Music)
Lucio (Elektronikonsum) https://www.mixcloud.com/ElektroniKonsum
DJ Marc (Schwarzer Adler, Klangwahn)
DJ Provokateur (Tonfolterung)
DJ Jürgen (Abby)
MAINFLOOR – AKTUELLE HITS
(Gothic / Dark Wave / EBM / Dark Electro / Industrial / NDH / Mittelalter):
DJ Andi & DJ Dieter (Abby)
DJ Martin Sprissler (Gothic Magazine, Extreme)
DJ Dennis (Melodrom/Kaufbeuren)
Pagan-/Dreamstalker DJs Michi & Tom (Nacht & Nebel/Ulm, Katzenclub/München, Dark Moon Rising/München)
DJ Belial (Schweiz)
DJ Cursed Mind (Schweiz)
DJs Dave & Moers (Stuttgart-Schwarz)
KLEINER CLUB – OLDSCHOOL
(Gothic Rock / Batcave / Deathrock / Minimal / Coldwave / Punk / 80ies):
DJ Joni (Abby)
DJ M a r i J A N (Dark Visions, Takt Bizarre)
DJ Duplolas (Wom Schwarz/Hechingen)
DJ Mathias Günzler (Dark Visions, Takt Bizarre)
DJ Karsten (Slow Club Freiburg)
DJ M (Die genialen Tanten)
DJ Jürgen (Abby)
3rd FLOOR – DUNKELROMANTIK
(Dark-/Neo-/Pagan-Folk / Neoclassical / Martial / Mittelalter):
DJ Kai (A Passage in Time/Abby)
DJ Fenris (Wolfhall)
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