Plastikstrom Beton gegen Angst, Young and Cold Records
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Plastikstrom gehen mit dem Album ihren ganz eigenen Weg und passen in keine Schublade. DarkBW nutzte die Möglichkeit einmal genauer hineinzuhören. Ob die Reutlinger Band mit ihrem neuen Album überzeugt, findet ihr hier!
(Plastikstrom) Bild von www.neurographer.de
Plastikstrom
Die beiden Musiker (Matthias Günzler-Vocals und Jürgen Schips-Programming+Synthesizer) machen seit vielen Jahren gemeinsam Musik. Früher bekannt unter dem Namen ‚Darc Entries‘, veröffentlichten sie nun im März mit ihrem Projekt Plastikstrom ihr erstes offizielles Album: Beton gegen Angst. Plastikstrom ist musikalisch im Bereich Elektro, Minimal, New Wave anzusiedeln. Beinflusst wurden die beiden von der Undergroundmusik der 80/90er. Sänger Matthias hat eine druckvolle, eingehende Stimme. Der Gesang ist unverzerrt und klar verständlich. Mit ihren deutschen, punkigen Texten, heben sie sich hierbei klar von der Masse ab.
Beton gegen Angst
Die neue CD umfasst insgesamt 13 Lieder, welche in der Regel zwischen 2-4 Minuten Laufzeit haben. Insgesamt hat es eine Hörzeit von knapp 40 Minuten. Die Songs sind rhythmustreibend, minimalistisch, experimentell. Vergleiche zu anderen Bands sind immer schwierig, hat doch jede Band ihren ganz eigenen Stil. Am ehesten vielleicht anlehnbar an Bands wie DAF. Plastikstrom ist beim Label Young & Cold unter Vertrag. Frisch auf dem Markt gibt es dieser Tage sogar ein Vinyl.
Dancefloor tauglich
Mit Fundament eröffnet das Duo die CD gleich vielversprechend. Das Instrumentalstück beginnt eingängig und melodisch verzerrt. Nahtlos geht es in den zweiten Track Beton gegen Angst über. Das Stück ist rhythmisch und setzt sich so melodisch wie das Intro fort. Der Refrain ist durch das kurze Unterbrechen der Melodie kurzweilig und interessant gestaltet. Gesanglich ist Matthias Stimme klar, verständlich und kraftvoll. Das Spiel mit seinen Stimmhöhen und das Erklingen des Echos im Background machen das gleichnamige Lied des Albums zum Ohrwurm. Beton gegen Angst klingt nach einem psychedelischen Tanzfloorkracher und geht absolut ins Gehör. Der Sprechgesang beim folgenden Großstadtalarm ist sehr viel experimenteller als beim Vorgänger. Der Song ist ein absoluter Minimalklassiker, er lebt von wenig Text und dem Spiel mit der Stimme. Der Stil ist typisch für diesen minimalen Waveklang, macht es aber durchaus tanzbar. Man verzeihe den Vergleich; erinnert es klanglich jedoch irgendwie etwas an Falco. Das anschließende heut Nacht zieht sich wavig poppig durch die folgenden Hörminuten.
Vorwärtstreibender Rhythmus
Tote Stadt beginnt rhythmusschlagend, vorwärtstreibend. Matthias Stimme steigert sich und man hat das Gefühl die Musik wird immer raumgreifender. Das Ende trotz fulminanter Steigerung etwas verfrüht; lässt den Hörer noch in der Luft- gerne hätte man das Stück in Endlosschleife weiter steigern können. An diesen treibenden Beat einreihen kann sich daneben der Track Amoklauf, der auch textlich zum Nachdenken anregt. Amoklauf ist überaus eingängig und steigert sich zu einer Rhythmusmaschinerie. Auch das vorab veröffentlichte Lied Wandertag ist taktgebend. Das stimmliches Stilmittel ist durch das rollende ‚R‘ hierbei einzigartig.
Beat trifft Melodie
Dass Plastikstrom auch melodiöse Inhalte trotz Beibehaltung ihrer klaren harten Linie umsetzen und verbinden kann, beweisen sie in mir egal. Auch Grosny macht sich interessant durch das Refrainstück. Die aus harten, dynamischen Beats bestehende Strophe wird durch das Einsetzten der melodiösen Sounds aufgebrochen. Fast schon etwas träumerisch wirkt besonders durch das Einsetzen der hohen Flötentöne der Funkspruch. Alles für uns ist eingängig und hat einen lockeren Beat, gepaart mit harmonischer Tonfolge.
Persönliches Fazit
Als Hörer minimalistischer, coldwaviger Beats und Liebhaber von Bands wie DAF, kommt man um dieses Album nicht herum. Die Reutlinger haben sich mit dieser Veröffentlichung aus dem Rahmen anderer Bands herausgearbeitet. Sie haben ihren ganz eigenen, experimentellen und klare Stil gefunden und diesen Konsequent im Album durchgezogen. Trotzdem ist das Hören kurzweilig und man beginnt Augenblicklich mitzuwippen. Matthias Spiel mit den Stimmfarben und das Rollen einzelner Buchstaben machen die Songs unverkennbar.
Da ich bereits das Vergnügen hatte das Duo live zu erleben, kann ich nur sagen, dass die beiden Jungs auf der Bühne ihre volle Dynamik und Präsenz entfalten. Wer die sympathischen Reutlinger einmal live erleben möchte, findet bei der Release Party im Franz K in Reutlingen (gemeinsam mit Nacht Analyse) am 01. Juni eine großartige Möglichkeit! Zum Event geht’s hier:
CD Release Plastikstrom
Trackliste:
Titel 1: FUNDAMENT
Titel 2: BETON GEGEN ANGST
Titel 3: GROßSTADTALARM
Titel 4: GROSNY
Titel 5: HEUT NACHT
Titel 6: TOTE STADT
Titel 7: WANDERTAG WANDERTAG
Titel 8: MIR EGAL
Titel 9: FUNKSPRUCH
Titel 10: AMOK
Titel 11: ALLES FÜR UNS
Titel 12: ILLUSIONÄR
Titel 13: NOMI
Hörprobe
Quellen:
http://www.plastikstrom.de/
https://de-de.facebook.com/Plastikstrom/
https://youngandcold.de/plastikstrom/
Disclaimer
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