DarkBW on Tour

Harzer Bergfest 2019 – 1st Edition in Thale [DarkBW on Tour]

Have you ever heard about THALE? Schon einmal etwas vom Hexentanzplatz in Thale gehört? Noch nicht? Dann wird es spätestens jetzt höchste Zeit! Am ersten Augustwochenende fand hier das „Harzer Bergfest“ statt. Diese Auftaktveranstaltung hat sich das DarkBW Team natürlich nicht entgehen lassen und ist in den schöne Harz gereist, um euch davon zu berichten.

Anzeige

Die Location – Ein Bergtheater in luftigen Höhen

Bild: Anny/ DarkBW

Inmitten des wunderschönen Landkreises Harz (Sachsen-Anhalt) liegt das idyllische Erholungsgebiet Thale. Oberhalb des Ortes gibt es den sogenannten Hexentanzplatz. Dabei handelt es sich um ein Felsplateau in einer Höhe von etwa 450 Metern über dem Meeresspiegel. Der Mythos besagt, dass sich seit jeher Hexen in der letzten Nacht im April zusammenfinden, um hier Rituale zu feiern. Auf diesem atemberaubenden Plateau befindet sich das Harzer Bergtheater Thale, eines der ältesten Naturtheater Deutschlands. Von diesem historischen Amphitheater aus hat man einen weiten Ausblick auf das Bodetal. Die Konzertbühne befindet sich am niedrigsten Punkt des Theaters, was für die Musiker eine einzigartige Erfahrung sein muss. Während die Fans sich auf den Steintreppen über Musik, Kulisse und Ausblick erfreuen, schauen die Künstler zu den Fans nach oben. Was muss das für ein ungewohnter Anblick sein? Ein Glück, dass keiner der Musiker Nackenschmerzen bekam – zumindest gab es keiner zu.

 

Die Anreise zum Festival

Bereits die Anreise zum Hexentanzplatz ist etwas für Abenteurer. Wer früh genug anreist, hat die Möglichkeit auf dem Parkplatz des Plateaus eine gebührenpflichtige Parkmöglichkeit zu finden. Eine andere Möglichkeit für diejenigen, die schwindelerregende Höhen nicht scheuen, ist eine abenteuerliche Fahrt mit der Seilbahn vom Tal aus. Je nach Wetterlage erlebt man hierbei wunderbare Anblicke hoch über den Bäumen.

Das Harzer Bergfest in seiner „1st Edition“

Am 3. August fand das erste Harzer Bergfest mit einem internationalen Line-Up statt. Kein Wunder war das Festival bereits im Vorfeld ausverkauft. Musikfans aus allen Bundesländern nahmen die Reise auf sich, um sich dieses Spektakel „auf dem Berg“ nicht entgehen zu lassen. Auch einige Baden-Württemberger hatten sich aus dem sonnigen Süden aufgemacht, um das Festival – bestenfalls mit ein paar Urlaubstagen – zu verknüpfen.

Die Wetterprognosen standen dem Schwarzvolk nicht unbedingt wohlwollend entgegen. Doch allen Vorhersagen zum Trotz machten sich mehr als 1000 Besucher auf den Weg ins Bergtheater. Kaum in luftigen Höhen angekommen, fing es an mit Regnen. Da sich der Einlass etwas verzögerte, stärkten sich die Gäste im Vorfeld an den angrenzenden Imbissständen. Unter Holzhütten fanden die Festivalbesucher Schutz vor dem Regen. Der eine oder andere (Ähnlichkeiten mit Beteiligten sind hierbei natürlich rein zufälliger Natur) nahm dies zum Anlass, sich einfach kurzerhand an einem Imbiss an- bzw. unterzustellen, um eine leckere Waffel zu ordern. Zwei Fliegen mit einer Klappe: Man blieb trocken und hatte gleichzeitig noch einen köstlichen Genuss zu höchst erschwinglichen Preisen.

Der Wettergott hatte schließlich doch ein Einsehen mit dem gut gelaunten schwarzen Partyvolk. Pünktlich zum Einlass verzogen sich die Regenwolken und das große Familienfest beim Harzer Bergfest konnte starten.

Anzeige

Das Line-Up

S.P.O.C.K. – Enterprise Opener aus Schweden auf dem Harzer Bergfest

Die Science-Fiction Vertreter von S.P.O.C.K (Star Pilot On Channel K) betraten in weißer Kleidung die Bühne und waren der perfekte Opener für das Festival unter freiem Himmel. Ihre gute Laune steckte direkt alle Bergbesucher an und die letzten dunklen Wolken verzogen sich. Das Harzer Theater feierte bei elektronischen Sounds den Einstieg mit bekannten Liedern wie „Never Trust A Klingon“. Kein Wunder, dass gelbe & blaue Luftballons, Wasserspritzpistolen und Seifenblasen bei dieser munteren StarTrek Episode nicht fehlen durften. Die Enterprise-Musiker feierten am Ende in Hawaiihemden auf der Bühne.

Bild: Anny/ DarkBW

Bild: Anny/ DarkBW

SOLITARY EXPERIMENTS – die Männer mit den roten Hemden

Bild: Anny/ DarkBW

Für Fans eher ungewohnt, startete der zweite Act der Musiker von SOLITARY EXPERIMENTS mit der Ballade Stars“. Doch schon der zweite Song “Zukunft“ entpuppte sich als Tanzmagnet. Spätestens bei den drei altbekannten Wörtern „Enough is enough“ von „Pale Candle Light“ grölten die Konzertbesucher mit und es hielt kaum noch jemanden auf seinem Sitz. Die fünf enthusiastischen Musiker (Drummer Frank Gl hatte wieder einmal Verstärkung durch seinen Kollegen Sebastian) rockten das Theater von Beginn an. Trotz technischer Probleme kämpfte sich Sänger Dennis grandios durch seinen Gig, der mit dem eingängigen Song Epiphany“ endete.

NEUROTICFISH- EBM is (not) dead

Bild: Anny/ DarkBW

Dass NEUROTICFISH schon längst wieder voll zurück im Musikbusiness sind, erfreut die Fans ganz besonders. Frontmann Sascha zeigte sich vom ersten Augenblick an freudig und sympathisch wie immer. Bei seiner Frage, ob neben all den NITZER EBB und MESH Fans auch Liebhaber seiner Musik anwesend seien, jubelten zumindest einige neurotischen Fans zurecht aus den Steinrängen beim Harzer Bergfest. Mit Liedern wie „Hysteria“ und Silence“ erfüllte er die Bühne mit Präsenz. Beim Clubhit Don’t Wake Me Up“ beklatschten und bejubelte das Publikum die beiden Vollblutmusiker! EBM is not dead!

MESH – From This Height [Anblick in luftiger Höhe]

Die weltbekannte Band MESH – aus dem englischen Bristol – hatte viele Fans angezogen. Bereits seit 1991 machen die Musiker erfolgreich eingängigen Synthpop, der besonders viele weibliche Konzertbesucherinnen lockt. Die eingängige melodiöse Musik passte sehr gut zur Abenddämmerung. Die Stimmung wurde merklich gemütlicher und die Lichteffekte kamen bei zunehmender Dunkelheit immer besser zum Wirken. Ein Superhit jagte den anderen. Nach dem Eröffnungshit Just Leave Us Alone“ folgte Trust You“ und „You Didn’t Want Me“. Passend zum Berg in luftiger Höhe kam der Song „From This Height“ besonders gut an. Mit Fixer“ und „Born To Lie“ war die Setlist an Superlativen kaum zu überbieten.

Bild: Anny /DarkBW

Bild: Anny/ DarkBW

NITZER EBB- Oldschool Musiker und Szene Legenden

Bild: Anny/ DarkBW

Wer NITZER EBB – kurz NEP – auf dem WGT oder dem Amphi gesehen hatte, war auf den Auftritt der Oldschool-Legenden sehr gespannt. Die Meinungen zu den letzten Live Performances gehen stark auseinander. Zu einem guten Auftritt gehört einiges, was zusammenpassen muss und immerhin sind die Musiker auch keine zwanzig mehr…  An diesem Abend hat jedoch alles gepasst (Achtung: subjektives Empfinden).

Nach einer etwas längeren Umbauphase waren leider tatsächlich bereits einige ungeduldigen Kritiker, aber auch Fans, zu Unrecht abgewandert. Das komplett neu gestaltete Bühnenbild passte perfekt in die Kulisse des Harzer Bergfests und die Lichteffekte waren atemberaubend. Schon bei den ersten Takten waren die übrig gebliebenen Musikfans gefesselt von der Stimmung. Die bekannten Songs kamen beim tanzenden Schwarzvolk gut an und die Feuerwehr hatte sich vorsichtshalber unterhalb der Steintreppen platziert, um purzelnde EBMer einzufangen. Ungefähr zur Hälfte des Konzerts hatte das Publikum Zeit zum Durchatmen, um danach wieder mächtig „Alarm zu schlagen“. Eingängige Songs wie „Joint The Chant“, „Lightning Man“ oder „Getting Closer“ durften in dieser Nacht unter freiem Himmel natürlich nicht fehlen. NITZER EBB – so frisch wie nie zuvor, entlohnten die Fans mit einem gewaltigen und unvergesslichen Konzertabend voller Klang- und Lichtexperimente.

Bld: Anny/DarkBW

Fazit der Auftaktveranstaltung beim Harzer Bergfest

Das DarkBW Team hält das Harzer Bergfest für absolut gelungen. Das Ambiente dieses Naturtheaters ist einzigartig in seiner Art. Der gesamte Konzertabend hatte etwas magisches und die Aussicht auf das Tal hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen – defintiv wurde man an diesem Festivalabend etwas „verhext“.

Die Organisation war ebenso wie Licht und Sound hervorragend – wobei letzteres wohl vom (Sitz-)Platz abhängig war. Auf den untersten Rängen der Steintreppe hatte man (insbesondere auf der rechten Seite der Bühne) einen klaren Bass-geladenen Sound.

Die Tanzmöglichkeiten sind aufgrund der Struktur des Theaters natürlich eingeschränkt, was jedoch keinen tänzerischen Abbruch leistet. Auch innnerhalb der Ränge wurde ausgelassen gefeiert. Manchmal vielleicht auch etwas zu wild, was wir am eigenen Leib erfahren duften. Da purzelte ein etwas trunkener Konzertbesucher mitsamt seinem Bierbecher auf uns hernieder, da er das Übergewicht verlor, und lag zwischen uns wie ein Käfer. Mit vereinten Kräften konnte er wieder aufgestellt werden, um von der Security hinaus begleitet zu werden. Passiert ist zum Glück keinem etwas, so blieb es bei einer kostenlosen Bierdusche und viel Gelächter aller Beteiligten. Vermutlich wird dieser Konzertgast ebenso wie der gesamte Abend auf immer in unserem Gedächtnis bleiben.

Vielen Dank an das gesamte Team des Harzer Bergfest!
See you next year!

Schaut in unserem Veranstaltungskalender nach, um keine Termine zu verpassen oder Mitfahrgelegenheiten zu finden.

Disclaimer

Dieser Bericht gibt die eigene freie Meinung der Verfasserin wieder und wurde nicht durch die Künstler oder sonstige beeinflusst. Auch wenn DarkBW.com für den Inhalt auf dieser Seite verantwortlich ist, können die inhaltlichen Bewertungen in Berichten, Reviews und Anderem auseinandergehen. Wir bitten um Verständnis und möchten darauf hinweisen, dass wir mit unseren Bewertungen und unseren Eindrücken eine von vielen subjektiven Meinungen im Internet sind.

Bilder: Anny/DarkBW

Harzer Bergfest 2019

-
9.2

Bandauswahl

9.5/10

Organisation

9.3/10

Athmosphäre

9.2/10

Preis

9.0/10

Gesamteindruck

9.2/10

Pros

  • Naturtheater, einzigartige Kulisse
  • Top Bandauswahl
  • Gute Organisation
  • Preis-Leistung angepasst
  • Keine Massenveranstaltung

Cons

  • Nichts für Menschen mit Höhenangst
  • Steile Steintreppen
  • Eingeschränkte Tanzmöglichkeiten
  • Fans sind zeimlich weit weg von der Bühne
  • Sound ganz oben nicht besonders gut
0 0 votes
Article Rating

———————————————————

DarkBW.com ist für euch kostenlos.

Wenn ihr gerade etwas bestellen wollt, würden wir uns freuen, wenn ihr das über einen der folgenden Links tut:

Wenn ihr über einen dieser Links in einem Shop einkauft, bekommen wir eine kleine Provision, ohne dass es für euch mehr kosten würde. Damit unterstützt ihr die Arbeit von DarkBW.com. Weitere Links und mehr dazu könnt ihr hier lesen.

———————————————————

Anny

Hallo liebe Community! Bereits seit der frühen "Scheunezeite" (die alten Hasen unter Euch kennen diese nur zu gut) bin ich mit der Szene verbunden und sie ist Bestandteil meines Lebens. Ich verbringe viel Zeit auf Konzerten um die Künstler live zu erleben und um deren musikalisches Engagement zu unterstützen. Daher schreibe ich besonders gerne über Konzerte. Ich bin für neue Musik zu begeistern, weshalb ich auch CD Vorstellungen, Interviews und sonstiges mache. Ich würde mich freuen, wenn ich den einen oder anderen dadurch musikalisch auch etwas inspirieren könnte. ;-) LG Eure ANNY

Zeige Kommentare

Letzte Beiträge

Blutengel – Erlösung. The Victory of Light Alben Rezension

Nachdem bereits im März 2021 mit Fountains of Destiny ein Cover-Album der Dark-Pop-Band erschien, bringt…

3 Jahren zuvor

Bildergalerie: ASP Konzert 01.02.2020 Im Wizemann Stuttgart

Seit dem 16. Januar 2020 ist ASP auf großer Kosmonautilus Tour durch Deutschland, Österreich und…

4 Jahren zuvor

Aktuelle Situation: DarkBW.com ist auf Facebook und Instagram gesperrt

Hallo liebe DarkBW.com Leser, Freunde und Fans. - Einige von euch haben es sicher schon…

4 Jahren zuvor

Ausgehtipps über Weihnachten und Silvester 2019 (Gothic Partys)

Das Jahr 2019 neigt sich mit Schwung dem Ende zu. Doch bevor wir 2020 einleiten…

4 Jahren zuvor

20 Jahre Stuttgart-Schwarz – Interview mit DJ Dave

Stuttgart-Schwarz ist am vergangenen Montag, 09.12.2019 20 Jahre geworden. Grund genug um einen der bekanntesten…

4 Jahren zuvor

The Second Sight – In The Grey CD Rezension

Endlich wieder Musik aus dem Ländle... und dann auch noch von einer Band die vor…

4 Jahren zuvor