Bild: Anny/DarkBW
Have you ever heard about THALE? Schon einmal etwas vom Hexentanzplatz in Thale gehört? Noch nicht? Dann wird es spätestens jetzt höchste Zeit! Am ersten Augustwochenende fand hier das „Harzer Bergfest“ statt. Diese Auftaktveranstaltung hat sich das DarkBW Team natürlich nicht entgehen lassen und ist in den schöne Harz gereist, um euch davon zu berichten.
Bild: Anny/ DarkBW
Inmitten des wunderschönen Landkreises Harz (Sachsen-Anhalt) liegt das idyllische Erholungsgebiet Thale. Oberhalb des Ortes gibt es den sogenannten Hexentanzplatz. Dabei handelt es sich um ein Felsplateau in einer Höhe von etwa 450 Metern über dem Meeresspiegel. Der Mythos besagt, dass sich seit jeher Hexen in der letzten Nacht im April zusammenfinden, um hier Rituale zu feiern. Auf diesem atemberaubenden Plateau befindet sich das Harzer Bergtheater Thale, eines der ältesten Naturtheater Deutschlands. Von diesem historischen Amphitheater aus hat man einen weiten Ausblick auf das Bodetal. Die Konzertbühne befindet sich am niedrigsten Punkt des Theaters, was für die Musiker eine einzigartige Erfahrung sein muss. Während die Fans sich auf den Steintreppen über Musik, Kulisse und Ausblick erfreuen, schauen die Künstler zu den Fans nach oben. Was muss das für ein ungewohnter Anblick sein? Ein Glück, dass keiner der Musiker Nackenschmerzen bekam – zumindest gab es keiner zu.
Bereits die Anreise zum Hexentanzplatz ist etwas für Abenteurer. Wer früh genug anreist, hat die Möglichkeit auf dem Parkplatz des Plateaus eine gebührenpflichtige Parkmöglichkeit zu finden. Eine andere Möglichkeit für diejenigen, die schwindelerregende Höhen nicht scheuen, ist eine abenteuerliche Fahrt mit der Seilbahn vom Tal aus. Je nach Wetterlage erlebt man hierbei wunderbare Anblicke hoch über den Bäumen.
Am 3. August fand das erste Harzer Bergfest mit einem internationalen Line-Up statt. Kein Wunder war das Festival bereits im Vorfeld ausverkauft. Musikfans aus allen Bundesländern nahmen die Reise auf sich, um sich dieses Spektakel „auf dem Berg“ nicht entgehen zu lassen. Auch einige Baden-Württemberger hatten sich aus dem sonnigen Süden aufgemacht, um das Festival – bestenfalls mit ein paar Urlaubstagen – zu verknüpfen.
Die Wetterprognosen standen dem Schwarzvolk nicht unbedingt wohlwollend entgegen. Doch allen Vorhersagen zum Trotz machten sich mehr als 1000 Besucher auf den Weg ins Bergtheater. Kaum in luftigen Höhen angekommen, fing es an mit Regnen. Da sich der Einlass etwas verzögerte, stärkten sich die Gäste im Vorfeld an den angrenzenden Imbissständen. Unter Holzhütten fanden die Festivalbesucher Schutz vor dem Regen. Der eine oder andere (Ähnlichkeiten mit Beteiligten sind hierbei natürlich rein zufälliger Natur) nahm dies zum Anlass, sich einfach kurzerhand an einem Imbiss an- bzw. unterzustellen, um eine leckere Waffel zu ordern. Zwei Fliegen mit einer Klappe: Man blieb trocken und hatte gleichzeitig noch einen köstlichen Genuss zu höchst erschwinglichen Preisen.
Der Wettergott hatte schließlich doch ein Einsehen mit dem gut gelaunten schwarzen Partyvolk. Pünktlich zum Einlass verzogen sich die Regenwolken und das große Familienfest beim Harzer Bergfest konnte starten.
Die Science-Fiction Vertreter von S.P.O.C.K (Star Pilot On Channel K) betraten in weißer Kleidung die Bühne und waren der perfekte Opener für das Festival unter freiem Himmel. Ihre gute Laune steckte direkt alle Bergbesucher an und die letzten dunklen Wolken verzogen sich. Das Harzer Theater feierte bei elektronischen Sounds den Einstieg mit bekannten Liedern wie „Never Trust A Klingon“. Kein Wunder, dass gelbe & blaue Luftballons, Wasserspritzpistolen und Seifenblasen bei dieser munteren StarTrek Episode nicht fehlen durften. Die Enterprise-Musiker feierten am Ende in Hawaiihemden auf der Bühne.
Bild: Anny/ DarkBW
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Für Fans eher ungewohnt, startete der zweite Act der Musiker von SOLITARY EXPERIMENTS mit der Ballade “Stars“. Doch schon der zweite Song “Zukunft“ entpuppte sich als Tanzmagnet. Spätestens bei den drei altbekannten Wörtern „Enough is enough“ von „Pale Candle Light“ grölten die Konzertbesucher mit und es hielt kaum noch jemanden auf seinem Sitz. Die fünf enthusiastischen Musiker (Drummer Frank Gl hatte wieder einmal Verstärkung durch seinen Kollegen Sebastian) rockten das Theater von Beginn an. Trotz technischer Probleme kämpfte sich Sänger Dennis grandios durch seinen Gig, der mit dem eingängigen Song „Epiphany“ endete.
Bild: Anny/ DarkBW
Dass NEUROTICFISH schon längst wieder voll zurück im Musikbusiness sind, erfreut die Fans ganz besonders. Frontmann Sascha zeigte sich vom ersten Augenblick an freudig und sympathisch wie immer. Bei seiner Frage, ob neben all den NITZER EBB und MESH Fans auch Liebhaber seiner Musik anwesend seien, jubelten zumindest einige neurotischen Fans zurecht aus den Steinrängen beim Harzer Bergfest. Mit Liedern wie „Hysteria“ und „Silence“ erfüllte er die Bühne mit Präsenz. Beim Clubhit „Don’t Wake Me Up“ beklatschten und bejubelte das Publikum die beiden Vollblutmusiker! EBM is not dead!
Die weltbekannte Band MESH – aus dem englischen Bristol – hatte viele Fans angezogen. Bereits seit 1991 machen die Musiker erfolgreich eingängigen Synthpop, der besonders viele weibliche Konzertbesucherinnen lockt. Die eingängige melodiöse Musik passte sehr gut zur Abenddämmerung. Die Stimmung wurde merklich gemütlicher und die Lichteffekte kamen bei zunehmender Dunkelheit immer besser zum Wirken. Ein Superhit jagte den anderen. Nach dem Eröffnungshit „Just Leave Us Alone“ folgte „Trust You“ und „You Didn’t Want Me“. Passend zum Berg in luftiger Höhe kam der Song „From This Height“ besonders gut an. Mit „Fixer“ und „Born To Lie“ war die Setlist an Superlativen kaum zu überbieten.
Bild: Anny /DarkBW
Bild: Anny/ DarkBW
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Wer NITZER EBB – kurz NEP – auf dem WGT oder dem Amphi gesehen hatte, war auf den Auftritt der Oldschool-Legenden sehr gespannt. Die Meinungen zu den letzten Live Performances gehen stark auseinander. Zu einem guten Auftritt gehört einiges, was zusammenpassen muss und immerhin sind die Musiker auch keine zwanzig mehr… An diesem Abend hat jedoch alles gepasst (Achtung: subjektives Empfinden).
Nach einer etwas längeren Umbauphase waren leider tatsächlich bereits einige ungeduldigen Kritiker, aber auch Fans, zu Unrecht abgewandert. Das komplett neu gestaltete Bühnenbild passte perfekt in die Kulisse des Harzer Bergfests und die Lichteffekte waren atemberaubend. Schon bei den ersten Takten waren die übrig gebliebenen Musikfans gefesselt von der Stimmung. Die bekannten Songs kamen beim tanzenden Schwarzvolk gut an und die Feuerwehr hatte sich vorsichtshalber unterhalb der Steintreppen platziert, um purzelnde EBMer einzufangen. Ungefähr zur Hälfte des Konzerts hatte das Publikum Zeit zum Durchatmen, um danach wieder mächtig „Alarm zu schlagen“. Eingängige Songs wie „Joint The Chant“, „Lightning Man“ oder „Getting Closer“ durften in dieser Nacht unter freiem Himmel natürlich nicht fehlen. NITZER EBB – so frisch wie nie zuvor, entlohnten die Fans mit einem gewaltigen und unvergesslichen Konzertabend voller Klang- und Lichtexperimente.
Bld: Anny/DarkBW
Das DarkBW Team hält das Harzer Bergfest für absolut gelungen. Das Ambiente dieses Naturtheaters ist einzigartig in seiner Art. Der gesamte Konzertabend hatte etwas magisches und die Aussicht auf das Tal hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen – defintiv wurde man an diesem Festivalabend etwas „verhext“.
Die Organisation war ebenso wie Licht und Sound hervorragend – wobei letzteres wohl vom (Sitz-)Platz abhängig war. Auf den untersten Rängen der Steintreppe hatte man (insbesondere auf der rechten Seite der Bühne) einen klaren Bass-geladenen Sound.
Die Tanzmöglichkeiten sind aufgrund der Struktur des Theaters natürlich eingeschränkt, was jedoch keinen tänzerischen Abbruch leistet. Auch innnerhalb der Ränge wurde ausgelassen gefeiert. Manchmal vielleicht auch etwas zu wild, was wir am eigenen Leib erfahren duften. Da purzelte ein etwas trunkener Konzertbesucher mitsamt seinem Bierbecher auf uns hernieder, da er das Übergewicht verlor, und lag zwischen uns wie ein Käfer. Mit vereinten Kräften konnte er wieder aufgestellt werden, um von der Security hinaus begleitet zu werden. Passiert ist zum Glück keinem etwas, so blieb es bei einer kostenlosen Bierdusche und viel Gelächter aller Beteiligten. Vermutlich wird dieser Konzertgast ebenso wie der gesamte Abend auf immer in unserem Gedächtnis bleiben.
Vielen Dank an das gesamte Team des Harzer Bergfest!
See you next year!
Schaut in unserem Veranstaltungskalender nach, um keine Termine zu verpassen oder Mitfahrgelegenheiten zu finden.
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Bilder: Anny/DarkBW
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Klasse Bericht! Das Line-Up fand ich sehr stark. - Wäre gerne dabei gewesen! :(
Das Line-Up war on top ;-)
Mein absoluter Tipp: Mit Urlaub verknüpfen! Der Harz ist schön :)
Liest sich krass spanned. Das mit der Höhenangst muss ich mir gut überlegen. Danke für deine geile Schilderung.
Danke Bernd! Es ist wirklich mal etwas anderes ;-) kann ich nur empfehlen!
Toller Bericht!Da wäre ich gerne dabei gewesen
Danke Andi!
Nächstes Jahr dann :)
So siehts aus :-)